Das Thema liquid selbst machen gewinnt immer mehr Anhänger: viele Dampfer suchen nach individuellen Aromen, kostengünstigen Lösungen und völliger Kontrolle über Inhaltsstoffe und Nikotinstärke. In diesem ausführlichen Ratgeber lernen Sie, wie Sie zuhause liquid selbst machen, welche Materialien und Sicherheitsmaßnahmen wichtig sind und wie Sie kreative Mischungen entwickeln können, ohne Kompromisse bei Qualität und Sicherheit einzugehen.
Es gibt zahlreiche Gründe, warum das Projekt liquid selbst machen attraktiv ist: Kostenersparnis gegenüber Fertigprodukten, freie Wahl der PG/VG-Verhältnisse, präzise Einstellung der Nikotinstufe und eine praktisch unbegrenzte Palette an selbst kreierten Aromen. Darüber hinaus bietet das Selbstmischen die Möglichkeit, unerwünschte Zusatzstoffe zu vermeiden und die Kontrolle über die Reinheit der Zutaten zu behalten.
Bevor Sie anfangen, sollten Sie einige grundlegende Werkzeuge und Materialien bereitstellen. Die richtige Ausrüstung erhöht die Sicherheit und die Konstanz Ihrer Ergebnisse bei jedem Mix.
Die Basis Ihres eLiquids besteht aus Propylenglykol (PG), pflanzlichem Glycerin (VG) und ggf. einer Nikotinlösung. Die Kombination der Basen beeinflusst Halsgefühl (Throat Hit), Dampfmenge und Aromatragfähigkeit.
Um beim liquid selbst machen präzise zu sein, benötigen Sie einfache Rechenmethoden. Zwei zentrale Fragestellungen: Wie erreiche ich ein bestimmtes PG/VG-Verhältnis? Wie stelle ich eine gewünschte Nikotin-Menge her?
Wenn Sie eine Nikotinbase mit 20 mg/ml haben und 60 ml fertiges Liquid mit 3 mg/ml herstellen wollen, berechnen Sie das benötigte Volumen der Base: (Zielstärke * Fertigvolumen) / Base-Stärke = benötigtes Volumen Nikotinbase. Beispiel: (3 mg/ml * 60 ml) / 20 mg/ml = 9 ml Nikotinbase.
Wollen Sie ein 50/50 Liquid herstellen, bedeutet das, dass die Summe der Volumenanteile von PG und VG (inkl. Nikotinbase, die oft in PG gelöst ist) 50 % PG/50 % VG ergeben muss. Arbeiten Sie mit Volumenangaben (ml) und ziehen Sie die bereits enthaltenen PG-Anteile der Nikotinbase mit ein.
Im Folgenden finden Sie mehrere Beispielrezepte, die Sie als Ausgangspunkt für eigene Varianten nutzen können. Alle Rezepte sind so gestaltet, dass sie mit handelsüblichen Basen und Aromen umgesetzt werden können.

Der verantwortungsvolle Umgang mit Nikotin ist beim liquid selbst machen unerlässlich. Nikotin ist giftig bei Verschlucken und kann über die Haut aufgenommen werden. Befolgen Sie diese einfachen, aber zwingenden Sicherheitsmaßnahmen:
Arbeiten Sie an einem gut beleuchteten, belüfteten Ort. Nutzen Sie Einmalspritzen und beschriften Sie jedes Fläschchen sofort mit Angaben zu Nikotinstärke, PG/VG-Verhältnis, Aromen und Mischdatum. So vermeiden Sie gefährliche Verwechslungen.
Steepen bezeichnet das Reifen von Aromen im Liquid. Manche Mischungen sind sofort dampfbar, andere profitieren von mehreren Tagen bis Wochen Reifezeit. Fruchtaromen benötigen oft weniger Zeit, komplexe Dessert-Mixe und Tabakaromen gewinnen durch längeres Steepen an Harmonisierung.
Schütteln, moderate Erwärmung (nicht über 40 °C) und kurzes Ultraschall-Bad können den Prozess beschleunigen. Achten Sie darauf, dass kein Druck in Fläschchen entsteht und dass Aromen hitzeempfindlich sein können.
Vor der Nutzung testen Sie Ihr Mischungsverhältnis und die Aromenkonzentration mit kleinen Probeschüben. Achten Sie auf zu intensive Süße, unangenehme chemische Noten oder einen unangemessenen Kratzfaktor im Hals. Dokumentieren Sie jede Änderung, um erfolgreiche Rezepte reproduzieren zu können.
Viele Einsteiger stellen ähnliche Fragen, etwa zur Haltbarkeit, geeigneten Nikotinformen oder zur Wahl der Aromenmarken. Im FAQ am Ende dieses Beitrags finden Sie Antworten auf die relevantesten Fragestellungen und zusätzliche praktische Hinweise.

Beachten Sie stets geltende lokale Gesetze und Verordnungen zum Umgang mit nikotinhaltigen Lösungen. Entsorgen Sie Reste und leere Flaschen umweltgerecht: Nikotinreste gelten als Gefahrstoff. Überschüssige Nikotinlösungen niemals in den Abfluss kippen. Informieren Sie sich über verlässliche Entsorgungswege in Ihrer Region.
Auch wenn Sie liquid selbst machen, sollten Sie niemals Ihre Produkte an Minderjährige abgeben und bei der Weitergabe an andere deutliche Hinweise zur Zusammensetzung und Nikotinstärke geben.
Wenn Sie beim liquid selbst machen bereits geübt sind, probieren Sie folgende Methoden, um Ihre Kreationen weiter zu professionalisieren:
Bei einem größeren Verschütten von Nikotinbase technische Hilfsmittel wie absorbierende Materialien (Bindemittel) verwenden, betroffene Oberflächen mit Wasser und Seife reinigen und kontaminierte Materialien fachgerecht entsorgen.
Hier beantworten wir einige der meistgestellten Fragen rund ums liquid selbst machen:
Die Haltbarkeit hängt von Zutaten und Lagerung ab. In der Regel sind gut gelagerte Liquids (kühl, dunkel, luftdicht) 12 Monate oder länger stabil, wobei manche Aromen im Laufe der Zeit an Intensität verlieren.
Ja, solange Sie geeignete Schutzausrüstung (Handschuhe, Schutzbrille), genaue Messgeräte und verschließbare Aufbewahrungsbehälter verwenden. Befolgen Sie die Sicherheitsregeln zur Lagerung und Entsorgung.
Ein 50/50-Verhältnis ist für viele Einsteiger ein guter Kompromiss zwischen Geschmack und Dampfmenge. Für mehr Dampf wählen Sie höhere VG-Anteile.
Das hängt vom Aromatyp ab, aber in vielen Fällen sind 5–12 % Gesamtaroma ein angemessener Bereich. Starke konzentrierte Aromen können bereits bei 1–3 % ausreichend sein.
Starten Sie klein, dokumentieren Sie alles, nutzen Sie Prüfchargen von 10–30 ml und lernen Sie durch schrittweise Anpassungen. So minimieren Sie Fehler und optimieren schneller.
Wenn Sie noch tiefer einsteigen möchten, bietet sich das Führen eines Misch-Tagebuchs an: notieren Sie Basis, Mengen, Aromen und persönliche Bewertung nach den ersten Dampfsessions. So wird das Projekt liquid selbst machen nicht nur effizienter, sondern auch deutlich erfolgreicher und kreativer.